Mittwoch, 30. Juli 2014

Testbericht Carl Jung Chardonnay feinherb alkoholfreier Weißwein

Bleiben wir nochmal bei der Kellerei Carl Jung. Als nächster Kandidat steht der Chardonnay aus diesem Hause auf dem Tisch. Auch er bewegt sich preislich in der 4 bis 5-Euro-Klasse. Man darf gespannt sein, was er kann.

Der erste Eindruck:

Der Wein weist ein helles, schönes Gelb auf. Geruchlich hat er nicht den sonst üblichen, modrigen Geruch, bestenfalls eine leichte Idee von Eichenfass. Insgesamt ist der Geruch aber gering und nichtssagend.

Der erste Schluck:

Fruchtig! Der Wein überrascht mit einem fruchtigen, sehr runden Aroma. Er hat nicht die Härte einiger zuvor getesteten Kandidaten. Geschmacklich bewegt er sich im Bereich Apfel mit einer leichten Zitrusnote. Hier wird er auch leicht säuerlich, bleibt aber sehr ausgewogen.

Fazit:

Der Wein ist ein guter Begleiter, wer einen fruchtigen, runden Wein sucht. Aromatisch bleibt er flach, ist damit aber seiner Preiskategorie angemessen. Gut geeignet für den Genuß zwischendurch, erfrischend an einem warmen Sommertag.

Bewertung: 4 von 5 Punkten

Samstag, 26. Juli 2014

Testbericht Carl Jung Selection alkoholfreier Weißwein trocken

An dieser Stelle ist es wieder Zeit für einen alkoholfreien Weißwein. Diesmal ist ein Wein aus der Weinkellerei Carl Jung an der Reihe. Der Wein liegt in der 4 bis 5-Euro-Klasse, und ist damit günstiger als die meisten zuvor getesten Tropfen.

Bei diesem Wein handelt es sich um einen Cuvée aus Müller-Thurgau und Silvaner aus deutscher Produktion. Man darf gespannt sein.

Der erste Eindruck:

Der Wein ist hellgelb und klar. Die Farbe verspricht einen frischen, leichten Wein.
Der Geruch hat die - für alkoholfreie Weine typische - leicht modrige Note. Insgesamt ist der Geruch gewohnt wenigsagend.

Der erste Schluck:

Der erste Geschmackseindruck: deutliche Säure und das moussieren von Kohlensäure. Der Wein ist ein deutlich trockener Weißwein mit sehr wenig Restzucker. Er hat in herbes Aroma mit einer Spur Limette, ohne dabei fruchtig zu sein. Er ist herb, aber nicht zu sauer. Im Abgang leicht bitter.

Fazit:

Bei diesem Wein handelt es sich um einen sehr trockenen, herben Wein. Man muss sich geschmacklich etwas auf ihn einlassen, dann kann er ein guter Tischbegleiter sein. Sein Vorteil: 0 Kohlenhydrate und nur 3 kcal auf 100 ml - deutlich weniger, als die zuvor getesten Weine.
Geschmacklich bietet der Wein ein gutes Aroma, bleibt insgesamt aber etwas dünn und nichtssagend. Hier könnte man sich mehr Details wünschen, ist in dieser Preiskategorie jedoch gut positioniert.

Bewertung: 3,5 von 5

Mittwoch, 23. Juli 2014

Testbericht Weinkönig Merlot feinherb

Dieser Wein ist ebenfalls ein Rotwein von dem Weingut Weinkönig. Diesmal handelt es sich um einen Merlot.

Der erste Eindruck:

Der Wein hat eine klare, rubinrote Farbe. Optisch sehr ansprechend.
Der Geruch ist weniger muffig, als von anderen Vertretern bekannt. Ein ganz leicher Hauch von Glühwein, dazu ein fruchtiges Aroma. Nichts desto trotz muss man - wie gewohnt - abstriche gegenüber den alkoholhaltigen Vertretern machen.

Der erste Schluck:

Deutliche Frucht mit einer leicht sauren Note, die jedoch nicht unangenehm ist.
Der Wein ist leicht herb im Abgang, ohne tanin-artig zu sein. Das Aroma bewegt sich zwischen Kirsch und Beere.

Fazit:

Der Weinkönig Merlot ist ein spriziger, alkoholfreier Rotwein. Geschmacklich zwar nicht sehr vielschichtig, bietet er zumindest einen ausgewogenen, fruchtigen Geschmack.

Bewertung: 4 von 5 Punkten

Sonntag, 20. Juli 2014

Testbericht Weinkönig Cabernet Sauvignon trocken alkoholfrei

Weinkönig Cabernet Sauvignon trocken
Nachdem wir bereits einen Weißwein aus dem Hause Weinkönig testen konnten, kommt nun ein klassischer Rotwein von dieser Kellerei ins Glas: ein Cabernet Sauvignon, natürlich alkoholbefreit.

Auch dieser Wein liegt in der 8-Euro-Klasse, wobei er - im Gegensatz zu dem erstgetesteten Weißwein - keinen Bio-Aufschlag benötigt.

Der erste Eindruck:

Optisch macht der Wein einen guten Eindruck. Er hat ein kräftiges dunkelrot.
Der Geruch ist - wie mittlerweile von vielen alkoholfreien Weinen gewohnt - leicht modrig, etwas undefinierbar und nicht sehr ansprechend. Aber probieren wir erstmal....

Der erste Schluck:

Ein kräftiges Aroma umströmt die Zunge beim ersten Schluck. Herb, aber mit ausgeprägter Frucht. So, wie man sich einen guten Rotwein vorstellt. Der Geschmack ist taninlastig, was den guten, trockenen Geschmack unterstreicht.
Auch hier: Achtung - natürlich muss man geschmackliche Abstriche gegenüber den alkoholhaltigen Vertretern machen.

Fazit:

Der Wein ist eine gute Wahl, wenn man einen trockenen, relativ herben Rotwein sucht. Es ist sehr okay, allerdings nicht unbedingt etwas Besonderes. Beim tieferen "reinschmecken" wird man eine gewisse Vielschichtigkeit vermissen, insgesamt hat er einen etwas flachen, eindimensionalen Geschmackseindruck.

Alles in allem ein gefälliger Wein ohne große Überraschungen. Wegen des Preis-/Leistungsverhältnisses gibt es einen Abzug in der Punktbewertung.

Bewertung: 3,5 von 5 Punkten

Mittwoch, 16. Juli 2014

Testbericht Señorio Blanco Trocken

Señorio Blanco trocken
Der nächste Wein im Test ist wieder ein Weißwein. Er kommt von dem spanischen Weingut Bodegas La Tautila, von dem in den letzten Tagen auch schon der rote Señorio de la Tautila getestet wurde.
Der Wein besteht aus der Arién-Rebe. Preislich liegt er wieder in der 7-bis-8-Euro-Kategorie.

 Der erste Eindruck:

Der Wein hat eine kräftig mittelgelbe Farbe. Optisch ein ansprechender Eindruck.
Der erste Geruchseindruck ist weniger positiv: undefinierbar und wenig ansprechend, ein Hauch von Feudel. Ob dieser Wein brauchbar sein kann?
Zumindest lässt sich weiter hinten ein leicht fruchtiger Eindruck erkennen.

Der erste Schluck:

Nach dem ersten Geruchseindruck der erste, skeptische Schluck - und die Überraschung. Der Wein überrascht mit einem weichen, fruchtigen Geschmack. Eine leichte Kohlensäure-Note verleiht dem Wein Frische, und versucht, den fehlenden Alkohol auf diese Art zu kompensieren.

Im Mund entfaltet der Wein sein ganzen Potential. Es ist vollmundig und samtig. Besonders begeistert das deutliche Pfirsich-Aroma, das vor allem hinten im Abgang deutlich wird.

Der Wein überzeugt durch wenig Säure und viel Frucht.

Fazit:

Der erste, durchwachsene Geruchseindruck trügt ungemein! Dieser Weißwein kann wahrlich Spaß machen - mit seiner vollmundingen, gleichzeitig fruchtigen Art ist er sehr ausgewogen und gefällig. Sein facettenreiches Aroma bietet Tiefgang, der samtige Abgang nach Pfirsich schreit nach mehr.

Natürlich schmeckt dieser Wein anders, als seine alkoholhaltigen Kollegen, holt aber sehr viel aus der Traube heraus. Für denjenigen, der sich darauf einlässt, kann er eine interessante Alternative sein.


Bewertung: 4,5 von 5 Punkten

Sonntag, 13. Juli 2014

Testbericht Weinkönig Sanus Bio Weißwein alkoholfrei

Weinkönig Sanus alkoholfreier Bio Weißwein
Der nächste Test behandelt einen alkoholfreien Weißwein. Der getestete Wein ist ein Bio-Wein vom Weingut Weinkönig. Preislich ist er mit € 8 im oberen Segment angesiedelt.

Der Wein ist aus ökologisch erzeugten Scheurebe-Trauben hergestellt.

Der erste Eindruck:

Der Wein hat eine helle, aber dennoch kräftige Farbe. Besonders auffallend ist das Aroma - ein Geruch nach Eichenfass, den man sonst von Champagner kennt. Vielversprechend!

Der erste Schluck:

Wenn sich der Gaumen auf den runden, vollen Geschmack eines Champagners eingestellt hat, wird er enttäuscht. Der Wein hat eine dominante Säure-Note, vornehm ausgedrückt ein ausgeprägtes Aroma nach Zitrone. Er ist vergleichsweise kohlensäurereich, und hat damit einen frischen Charakter.

Verglichen mit einem "normalen" Wein bringt er nicht die Vollmundigkeit, die er mit Alkohol sicherlich haben könnte. Dennoch offenbart er - wenn man über den sauren Eindruck hinwegsieht - im Abgang ein facettenreiches Aroma.

Fazit:

Mit € 8 ist der Wein als Weißwein definitiv im oberen Preissegment. Hier wird natürlich auch für das "Bio" mitbezahlt. Trübend ist die starke Säurenote. Bei einem Wein dieser Preiskategorie sollte man einen runden, ausgewogenen Wein erwarten - dieser Erwartung wird der Wein nicht gerecht, auch wenn er aromatisch großes Potenzial hätte. Der Wein öffnet sich erst langsam und offenbart zu subtil im Hintergrund seine Vielschichtigkeit.

Ein sehr spritziger Weißwein, der im Sommer mit Hollunderblütensirup wahrscheinlich einen hervorragenden Hugo abgeben kann.

Bewertung: 2 von 5 Punkte

Nachtrag: Der Wein hing mir nach. Auf das starke Zitrusaroma eingestellt, begann er, zunehmend gut zu schmecken. Es war die Komplexität des Geschmacks, durch die er mir in Erinnerung geblieben ist. Mit der richtigen Erwartungshaltung genossen, bietet der Wein einiges mehr. Dafür gibt es einen zusätzlichen Punkt :-)

Bewertung: 3 von 5 Punkte

Freitag, 11. Juli 2014

Wie wird alkoholfreier Wein gemacht - die Herstellung

Für alle Interessierten ein bisschen Theorie. Wie wird eigentlich alkoholfreier Wein gemacht?

Nun, grundsätzlich wäre denkbar, den Wein einfach vor dem Vergären in Flaschen zu füllen. Das wird aber nautürlich nicht klappen, weil der Zucker während des Gärvorganges in Alkohol gewandelt wird. Entfällt der Gärvorgang, hätten wir eine süsse Pampe, die nur sehr entfernt etwas mit Wein zu tun hätte.

Der zweite Gedanke ist, den Alkohol auskochen! Alkohol verdampft bekanntlich bei geringeren Temperaturen, als Wasser. Also einfach den fertigen Wein auf 80°C erhitzen und abwarten....

Ich weiß was Ihr jetzt denkt, und Ihr habt recht: edlen Wein auf 80°C hochheizen? Was wird aus den flüchtigen Aromen? Was aus der Geschmacksvielfalt eines guten Weines? Das kann nicht gut sein.

In der Tat kann es nicht gut sein. Daher wird Wein in der Regel durch Vakuum-Verdampfung entalkoholisiert. Wir waren alle schon mal auf dem Mount Everest. Daher wissen wir, dass dort das Wasser schon bei 70°C kocht - Schuld ist der geringe Luftdruck.

Ein kluger Mensch dachte sich daher, dass man den Alkohol unter Vakuum deutlich schonender bei deutlich geringeren Temperaturen entziehen kann. Das Vakuum-Verfahren erlaubt es, den Alkohol schon bei ca. 29°C zu verkochen.

Natürlich verschwinden damit auch einige leicht flüchtige Aromastoffe, jedoch nicht so viele, wie bei 80°C. Damit bleibt der Wein nach dem Verfahren am nächsten zu seinem alkoholhaltigen Counterpart.